Texter Tools | der große Ratgeber in drei Teilen

Nützliche Tools für Texter – Teil 2


Tools für Contentschreiber

Als Texter steht man täglich vor neuen Herausforderungen. Schließlich sollen die eigenen Texte gleichermaßen informativ und unterhaltsam sein oder dem ganz speziellen Wunsch eines Kunden entsprechen. Zeit- und Termindruck, Ratlosigkeit bei der Themenwahl und ein plötzlich auftretendes Kreativitätsloch erschweren die Arbeit als Texter jedoch häufig. Hinzu kommt, dass die Erstellung von redaktionellen Inhalten grundsätzlich mit einer Menge Zeitaufwand verbunden ist. Und wie Martin Radtke, SBB Cargo, treffend formulierte: “Es geht um die Inhalte – der Text muss so gut sein, dass man ihn nicht bemerkt.”

Damit Sie nicht in Stress geraten, haben wir einige nützliche Texter Tools, die im World Wide Web zur Verfügung stehen, einmal genauer unter die Lupe genommen. Wir zeigen hilfreiche Schreibprogramme und Editoren auf, erklären Ihnen, wie Sie Ihre Texte stilsicher und optisch aufwerten und den Lesefluss erhöhen. Schließlich ist guter Content heutzutage das A und O, um im Netz erfolgreich zu sein. Übrigens: Noch mehr wissenswerte Tools und Tipps, finden sich hier im 1. und 3. Teil der Ratgeberreihe.

1. Nützliche Instrumente zum Schreiben und Editieren

Als Texter lauern Ablenkungen quasi an jeder Ecke. Ob im Internet bei einer ausführlichen Themenrecherche oder weil man von zu Hause aus arbeitet und das Telefon permanent klingelt. Ansonsten findet sich immer ein Kollege zum Kaffeeplausch...

Ablenkungsfreies Schreiben

Um das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren ist es wichtig, dass Sie fokussiert und konzentriert Ihrer Schreibarbeit nachgehen. Hierbei hilft Ihnen der Texteditor „Manuskript“ (ähnlich Writeroom für Mac). Es ermöglicht ein ablenkungsfreies Schreiben in einem ganz simplen Vollbild-Editor. Hier dreht sich alles um Ihren Text – eine tolle Alternative zu Microsoft Word und anderen Editoren, die mit viel „Schnickschnack“ aufwarten. Omwriter hingegen setzt war auch auf ein Vollbildkonzept - hier kann sich der User zudem mit Beruhigungsmusik und diversen Tastenklickgeräuschen beim Schreiben "einlullen" lassen - zumindest wer so etwas brauch. Sicher nicht jedermanns Sache, aber offensichtlich haben die Macher Erfolg mit dem Konzept. Unser Tipp: Die Texteditoren "Ulysses" (Apple) und „Write Monkey“ sind ebenfalls simpel gehaltene Editoren zum Schreiben und verändern von Texten. Texteditoren und Schreibprogramme gibt es wie Sand am Meer. Wichtig ist aber, sich voll und ganz auf Ihre Arbeit als Texter zu konzentrieren und nicht den Ablenkungsmanövern diverser Programme unterliegen.

Schreibprogramme mit nützlichen Funktionen

Wer den "Microsoft-Office-Charakter" mag, aber keine kostenpflichtige Version verwenden will, kann bekanntlich zu freien Alternativen, wie Open Office oder dem Abzweig "LibreOffice" greifen. Ein Programm, das nahezu die gleichen Funktionen wie die Microsoft-Konkurrenz bietet, dafür aber kostenfrei ist. Das Open Office-Paket beinhaltet aber nicht nur ein Schreibprogramm, sondern auch verschiedene Programme zur Tabellenkalkulation und Präsentation – ein nützliches Rundum-Paket für die tägliche Büroarbeit.

Sehr beliebt ist aber auch Google Docs und Google Sheets (Tabellen), da sich hier trefflich auch im Team übers Internet arbeiten lässt. Nur aus Datenschutzsicht wahrscheinlich nicht die beste Lösung!? Dort wo Teamwork gefragt ist aber praktisch Standard.

Sie können sich hervorragend konzentrieren, lassen sich niemals ablenken und verwenden lieber weniger abgespeckte Schreibprogramme und Editoren? Dann ist „papyrusAutor“ womöglich genau das passende Textprogramm, das mit vielen weiteren Funktionen, wie einer Duden-Rechtschreibprüfung, einer Lesbarkeitseinschätzung und sogar einer Analyse des Schreibstils aufwartet. So findet das Programm Wortwiederholungen, zeigt Mehrfachnennungen und weist auf zu häufig verwendete Füll- und Anfangswörter mit Änderungsvorschlägen hin. Dieses Schreibprogramm unterstützt die Kreativität und die Qualität Ihrer Texte. Allerdings eher für das Verfassen von Büchern gedacht.


Libreoffice Texteditor gratisLibreoffice Downloadseite Screenshot

Textstellen kopieren und einfügen

Wer viel am PC schreibt, der muss häufig auch Textpassagen kopieren. Einen Text ohne Formatierung können Sie ganz unkompliziert mit dem Instrument „Pure Text“ vervielfältigen.


2. Texte stilsicher aufwerten

Ein Text, der mehrwerthaltig, emotional ansprechend, unterhaltsam und gleichermaßen informativ sein soll, lässt sich nicht einfach mal so nebenbei verfassen, sondern erfordert höchste Konzentration und eine gehörige Portion Kreativität. Um Texte stilsicher aufzuwerten, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Synonyme, Antonyme und Fachwörter

So sind Synonyme hervorragend dazu geeignet, um Wortwiederholungen zu vermeiden und einem Text Leben einzuhauchen. Das abwechslungsreiche Schreiben macht nicht nur dem Leser, sondern auch dem Autor viel mehr Spaß und trägt dazu bei, die Kreativität zu „beflügeln“. Seit dem Hummingbird-Update von Google, gewinnt dieser Aspekt sogar einen SEO-relevanten Charakter. Passende Synonyme, Antonyme und Fachwörter finden Sie bei „Woxikon“ oder dem Wortschatz-Portal der Universität Leipzig. Sehr gut organisiert finden wir zudem DWDS.de (Digitales Wörterbuch). Ganz auf Thesaurus spezialisiert ist wie der Name schon andeutet openthesaurus.de. Auf www.buchstaben.com lassen sich z.B. Wörter finden die mit bestimmten Buchstabenfolgen anfangen (z.B. mit X) oder Synonyme. Darüber hinaus gibt einen Gegenteil-Finder (Antonyme) oder Anagramm Tool. Als letztes sei noch das "Sprachwörter-, Reim- und Synonymwörterbuch Sprachnudel genannt, was mit 230.000 Einträgen wirbt.



Zitate

Zitate lasssen sich in praktisch allen Arten von Texten verwenden – ob fachbezogene Artikel, Kochrezepte oder Blogartikel. Sie werten Texte auf und lassen diese authentisch erscheinen. Passende Zitate für jeden Anlass finden sich zum Beispiel bei Zitate.de, Zitate.net oder Aphorismen.de.

Reimlexika

Ihr tägliches Brot ist das Verfassen von Gedichten und Reimen? Hier sind Einfallsreichtum und Fantasie gefragt. Die Tools d-rhyme, 2Rhyme und Rhymezone können behilflich sein zum gewählten Reimwort passende Reime zu finden. Etwas veraltet aber dennoch gut: was-reimt-sich-auf.de.

Slogans kreieren

Ein treffender Slogan bringt das Dienstleistungs- oder Produktangebot auf den Punkt, hebt die Kernkompetenz hervor und ist gleichzeitig ein „Ohrwurm“. Texter, die jedes Mal vor einer Herausforderung stehen, wenn es an das Kreieren eines Slogans geht und partout nichts einfallen will, gibt es auch hierfür ein nützliches Tool bzw. die Webseite namens Slogans.de. Über den Dienst ist es möglich per Schlagwort herausfinden, welche Slogans bereits in verschiedenen Branchen genutzt werden – eine überaus nützliche Datenbank zur Analyse der Konkurrenz und zur Anregung des eigenen Einfallsreichtums. Zudem kann hier die KI durchaus gute Ergebnisse liefern, an den man weiter feilen kann.

Redensarten und Redewendungen

Es gibt unzählige Redensarten und Redewendungen, mit denen sich Texte absolut stilsicher aufwerten lassen. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Es gibt zwei Instrumente für Ihren Text passende Redensarten zu finden. Bei Redensarten-index.de hat man Zugriff auf Redensarten, Redewendungen, idiomatische Ausdrücke und Wortverbindungen. Geben Sie hierfür einfach Ihr Schlagwort in die Suchmaske ein und schon werden eine ganze Reihe Vorschläge generiert, die sich optional im Text integrieren lassen. Bei Redensarten.net dagegen, sind vorhandenen Redensarten und Redewendungen alphabetisch sortiert einsehbar.

Rechtschreibprüfung

Die korrekte Rechtschreibung stellt bei Texten jeder Art einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar und sorgt dafür, dass Ihre Texte verständlich und seriös sind. Wer bei der Rechtschreibung einzelner Wörter mal unsicher ist, kann diese bei Duden und Pons unkompliziert und schnell nachschlagen. Der DUDEN-Verlag bietet auch praktische Zusatzprogramme direkt für Word.

Zeichen zählen

Bei Online-Textern erfolgt die Abrechnung meist nach Wortanzahl. Aber auch um sicherzustellen, dass Sie eine bestimmte Anzahl an Wörtern verfasst haben, ist der Zeichenzähler ein überaus nützliches Tool im Alltag eines Texters. Ein weiteres, wie wir finden sehr gutes Tool dieser Art kommt von Sven Hörig auf seiner Webseite. Hierfür wird der Prüf-Text einfach in das vorgesehene Fenster kopiert, worauf hin eine Übersicht über die Gesamtzahl aller Zeichen, die gesamte Wortzahl und die Anzahl der Wörter ohne Leerzeichen ermittelt wird. Des Weiteren werden beispielsweise die durchschnittliche Wortlänge und die Anzahl der Absätze gezählt. Aber auch Häufigkeit von Kommas, Punkten und anderen Sonderzeichen.


3. Texte optisch aufwerten

Nicht nur der Schreibstil sorgt für einen qualitativ hochwertigen Text, sondern natürlich auch das Einbinden von Bildmaterial. Um einen Text optisch zu "veredeln", gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Alternative besteht darin, selbst passendes Bildmaterial anzufertigen. Ist Ihnen dieses Vorgehen zu zeitaufwändig und verfügen möglicherweise nicht über die passende Ausstattung und Motive, so ist es sinnvoll, auf andere Bildquellen zurückzugreifen. Hierbei kann zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Bilddatenbanken unterschieden werden. Kostenfreies Bildmaterial zu verschiedenen Themengebieten erhalten Sie bei Pixelio, Freedigitalphotos oder Pixabay. Während man sich bei Pixelio aber erst anmelden muss um das Bildmaterial nutzen zu können, stellt Freedigitalphotos.net Bildmaterial in den kleinsten verfügbaren Größen auch kostenlos zur Verfügung. Wird eine höhere Auflösung benötigt, wird das jeweilige Bild kostenpflichtig.

Hochwertige, professionelle Bilder erhalten Interessenten gegen eine Gebühr bei Adobe Photo Stock (schluckten leider 2019 Fotolia), Gettys (sehr teuer), istockfoto.com und shutterstock.com. Allesamt leider nicht unbedingt für den kleinen Geldbeutel geeignet. Die einzige, unserer Recherche nach verbliebene, bezahlbare Börse (die wir auch nutzen), ist aktuell adpic.de.

Sehr hilfreich zur Gestaltung von Präsentationen, Infografiken oder Social-Media-Posts kann auch Canva sein. Mit dem Programm zaubert man per Drag & Drop schickes optisches Beiwerk für seine Texte.

Unser Tipp: Sowohl bei kostenpflichtigem, als auch bei kostenlosem Bildmaterial müssen Sie darauf achten, den jeweiligen Urheber namentlich zu benennen. Informieren Sie sich unbedingt auf den jeweiligen Seiten über die Bedingungen.


Adpic Homepage Screenshotadpic.de Homepage Screenshot


4. Den Lesefluss positiv beeinflussen

Ein gut lesbarer und verständlicher Text, ist die halbe Miete, wenn es darum geht, Leser an den eigenen Blog oder die Webpräsenz zu binden und die Aufmerksamkeit potenzieller User hierauf zu lenken. Wer jedoch ganz in das Schreiben vertieft ist, merkt oftmals erst am Schluss, dass der Text womöglich noch nicht ganz so flüssig zu lesen ist. Lassen Sie sich von dieser Erkenntnis nicht ins Bockshorn jagen. Es gibt einige nützliche Tools, die Ihnen dabei helfen, den Lesefluss positiv zu gestalten.

Überprüfung der Satzlänge

Der so genannte „Flesch-Wert“ - ein Lesbarkeitsindex - ermittelt, wie gut Ihr Text lesbar ist, indem eine mathematische Metrik angewendet wird. Dieser Lesbarkeitsindex wurde für verschiedene Sprachen gestaltet, unter anderem auch für die deutsche Sprache. Um den Flesch-Index zu ermitteln, kopiert man einfach den zu prüfenden Text in das Fenster des Tools. Das Instrument geht davon aus, dass kürzere Sätze besser lesbar sind als lange und untersucht somit die durchschnittliche Wortzahl pro Satz und die Silbenlänge der verwendeten Worte.

Floskeln und Phrasen

Mit Floskeln und Phrasen kann man in seriösen Texten nicht punkten. Das BlablaMeter prüft daher Ihren Text auf solches „Gefasel“ und zeigt Ihnen auf, welche Stellen im Text Sie möglicherweise noch einmal überdenken sollten.

Füllwörter vermeiden

Füllwörter sind Wörter oder Ausdrücke, die in einem Satz oder Text verwendet werden, um Lücken zu füllen oder um Zeit zu gewinnen, ohne einen konkreten Inhalt beizutragen. Sie können den Lesefluss stören, indem sie den Text unnötig verlängern oder die Klarheit und Präzision des Ausdrucks beeinträchtigen. Beispiele für Füllwörter sind "eigentlich", "sozusagen" oder "irgendwie". Viele neigen unbewusst dazu. Das Tool "Letterfactory" zeigt unnötige Platzfresser auf. Leider etwas veraltet, aber noch gut!

Wortwiederholungen, Sprachanalyse, Grammatik

Wortwiederholungen sind Gift für Texte jeder Art, denn diese stören den Lesefluss erheblich. Dieses Tool mit Wortwiederholungsanzeiger (per Word Cloud) zeigt Ihnen an, wo im Text Wort-Doppelungen auftreten. Zur Auswertung ist nur Copy-Paste ins Testfeld nötig und anschließend der Klick auf „Auswerten“. Ähnlich, nur etwas moderner und auf Sprachanalysse allgemein spezialisiert, ist Wortliga (begrenzt kostenlos). Der Repetition-detector spürt ebenfalls lästige Dupletten auf. Leider etwas veraltet und nur als lokale PC-Software erhältlich. Die Seite rechtschreibpruefung24.de hilft dagegen bei Rechtschreib- und Grammatikfragen mit einer umfassenden Analyse.

Kurzzusammenfassungen kreieren

In Zeiten der Informationsüberflutung entscheiden User anhand von Kurzzusammenfassung, ob es ein Text wert ist, gelesen zu werden. Solche Textauszüge sind essentiell, um Leser auf der Seite zu halten und zum Wiederkommen zu bewegen. Am besten kann das heute unserer Erfahrung nach die KI - in dem Fall z.B. ChatGTP. Einfach als Prompt z.B. "Bitte kürze mir den folgenden Text auf XYZ Sätze (oder Wörter) ### Text ###" und los gehts. Die drei Hashtags sind wichtig um den Promt vom Inhalt zu trennen. Wie immer gilt: Je konkreter der Prompt für die jeweilige Aufgabe, desto besser die Ergebnisse. Mehr dazu hier unter Punkt 1.4.

Fazit

Tools für Texter gibt es wie Sand am Meer und die Auswahl fällt oftmals nicht leicht. Wichtig ist, dass Sie die richtigen Tools herausfiltern, welche für Ihre Zwecke dienlich sind, Ihnen die Arbeit erleichtern und keine wertvolle Zeit stehlen.


Verpassen Sie nicht weitere nützliche Hilfsmittel im 1. Teil und 3. Teil unserer Ratgeber-Serie...